Biomasseheizkraftwerk
Ein Biomasseheizkraftwerk stellt Wärme und Strom durch die Verbrennung fester Biomasse bereit. Die Wärme kann dann als Fern- oder Nahwärme ausgenutzt werden. Zu den festen Brennstoffen, die hier zum Einsatz kommen, gehören Altholz, Holzhackschnitzel, Treibholz, Textilschnitzel, Stroh oder Bagasse. Biomasse Dampfkraftwerke und Biomassevergaseranlagen sind dabei die wichtigsten Anlageformen.
Wärme aus Biomasse kann zum Klimaschutz beitragen
Biomasseheizkraftwerke werden heute als Bindeglied zwischen dem Bestreben, eine rentable Energieversorgung zu schaffen und dem ökologischen Bewusstsein verstanden.Das lässt sich durch einen ganz einfachen Vergleich erklären. Ein Biomasseheizwerk, dass mit Altholz betrieben wird, entlässt während des Verbrennungsprozesses nur soviel CO2 in die Atmosphäre, wie die Bäume in ihrer Wachstumsperiode durch Photosynthese aufgenommen haben. Die Verbrennung kann also als CO2 neutral betrachtet werden und trägt deshalb in großem Maße zum Klimaschutz bei.
Fernwärmeversorgung der Kunden
Die Fernwärmeversorgung funktioniert bei den Biomasseheizkraftwerken auf eine recht einfache Art und Weise. Durch die Verbrennung der Biomasse wird in den Kesseln das Wasser erhitzt und in Dampf umgewandelt. Nun kann ein Teil des Dampfes zum Antrieb einer Turbine benutzt werden, die Strom erzeugt. Ein anderer Teil des Dampfes wird in einen Wärmeaustauscher geleitet und erhitzt dabei Wasser. Diese heiße Wasser wird nun über ein Verteilersystem an den Verbraucher weitergeleitet. Das System für die Fernwärmeverteilung besteht aus zwei verschiedenen Rohrleitungen. Im Vorlauf gelangt das Wasser mit einer Temperatur von etwa 130 Grad zum Wärmeaustauscher des Endverbrauchers. Hier wird nun die Wärmeenergie an das Heizungssystem der Wohnung übertragen. Das abgekühlte Wasser fließt daraufhin im Rücklauf zum Heizwerk zurück, wo der Prozess von Neuem beginnt.
Weniger Heizkosten durch Fernwärme aus Biomasse
Durch steigende Rohölpreise sind in den letzten Jahren auch die Heizkosten für gewerbliche Betriebe sowohl als auch für Privathaushalte immer wieder gestiegen. Die Biomasseheizkraftwerke bieten da eine Alternative, die sich sehen lässt. Zum Teil können bis zu 50 Prozent der Heizkosten gespart werden, wenn man auf Fernwärme aus dem Biomasseheizkraftwerk umsteigt.
Großer Anteil bei den erneuerbaren Energien
Das Heizkraftwerk verbrennt Biomassen organischen Ursprungs. Dies unterscheiden sich von der fossilen Brennstoffen, da sie noch aktiv am Kohlenstoffkreislauf teilnimmt. Im Wachstum nimmt sie Kohlenstoff auf, den sie bei der Zersetzung wieder freigibt. Obwohl die Biomasseheizkraftwerke im Prinzip Allesfresser sind, die mit vielen verschiedenen Typen von Biomasse bestückt werden können, werden heute in Deutschland auch schon vermehrt Energiewälder angebaut. Das Holz ist schon nach kurzer Wachstumszeit für die Verbrennung in den Biomasseheizkraftwerken bestimmt. Biomasse wird vom deutschen erneuerbare Energien Gesetz gefördert. Nach Windenergie stehen die Biomasseheizkraftwerke auf Platz zwei der erneuerbaren Energien im deutschen Strommix, während der Anteil bei der Wärmeerzeugung noch höher ist.
Nachteile der Biomasseheizwerke
Einer der Nachteile dieser Kraftwerke besteht in der großen Flächennutzung, um den Brennstoff anzubauen. Damit kann der Brennstoff mit der Produktion von Nahrungsmitteln in Konflikt geraten, was besonders in armen Ländern langfristig zu verstärkten sozialen Problemen führen kann. Hier birgt sich auch in der möglichen Abrodung von Wäldern ohne eine ausreichende Aufforstung eine zusätzliche Gefahr.
Auch die Verbrennung von Altholz bietet eine gewisse Gefahr. Hier können Zusatzstoffe mit verbrannt werden, die ein Reinigen der Emissionen notwendig macht.
Obwohl die Biomasseheizkraftwerke als Bereitsteller von CO2 neutraler, erneuerbarer Energie eine breite Akzeptanz unter der Bevölkerung gefunden hat, ist es jedoch in der Vergangenheit immer wieder zu lokalen Protesten gekommen, wenn ein solches Werk in der Nähe installiert wird. Hier werden zumeist die Emissionen dieser Kraftwerke bemängelt, deren Zusammensetzung besonders bei der Verbrennung Altholz oft fragwürdig ist.